Ernst Happel † 14. November 1992
Es heißt nicht selten, der Star sei die Mannschaft. Das trifft auf sehr erfolgreiche Mannschaften zu, die keine herausragenden Einzelspieler in ihren Reihen haben, dafür aber eine andere, für einen Mannschafts- sport sehr wichtige Qualität besitzen: Die mannschaftliche Geschlos- senheit.
Das traf auf den HSV von 1983 zweifellos zu. Wir hatten viele gute Spieler, aber keine Stars, keine nach internationalen Maßstäben her- ausragenden Spieler. Die internationalen Stars spielten damals beim Gegner Juventus Turin (dem FC Bayern München Italiens):
Michel Platini - Europas Fußballer der Jahre 1983, 1984 und 1985 (!)
Dino Zoff - Weltmeister, 112 Länderspiele, bester Torhüter der Welt
Zbigniew Boniek - Star der Weltmeisterschaft 1982
Antonio Cabrini - Weltmeister 1982, 10 J. Stammspieler der Nationalelf
Gaetano Scirea - Weltmeister 1982, später Kapitän der Nationalelf
Claudio Gentile und Marco Tardelli - beide Weltmeister 1982
Paolo Rossi - Weltmeister - WM-Torschützenkönig - bester Spieler der WM - Europas Fußballer 1982
Genaugenommen spielten wir gegen die Mannschaft, die gerade Fuß- ball-Weltmeister geworden war, verstärkt mit Platini und Boniek. Was das internationale Renommee anging, konnten die bekanntesten HSV-Spieler bei weitem nicht mithalten. Weder Kaltz, erst recht nicht Hrubesch und Magath. Der HSV 1983 besiegte Juventus Turin durch einen Sonntagsschuss von Magath in der 9. Minute, durch etwas Glück in der zweiten Halbzeit und durch ihre großartige Mannschaftsleistung. Trotzdem fiel es niemandem ein, die Mannschaft als den Star zu be- zeichnen. Das mag verwundern, aber nur den, der damals noch nicht dabei war.
Der HSV hatte einen Star, aber es war keiner der Spieler, es war auch nicht die Mannschaft. Es war ihr Trainer, Ernst Happel!
Nur wenige Wochen nach dem Triumpf in Athen und dem erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft begann die neue Saison. Der HSV legte eine kleine Broschüre auf und verkaufte sie für 2 DM. Der Titel: Das ist der HSV. Nun brauchte man damals niemandem zu erklären, was es mit den drei großen Buchstaben auf sich hatte, denn der HSV war europaweit in aller Munde. Aber es waren schöne Fotos drin vom Spiel in Athen, der Ehrenrunde, Interwies, Fotos der einzelnen Spieler und ein großes Mannschaftsfoto mit den Autogrammen aller. So richtig was fürs Herz.
Die Titelseite zeigte die Meisterschale, den Europapokal und den Star des HSV, Ernst Happel. Direkt über Happel stand in großen blauen Lettern: Das ist der HSV.
Heute, am 14.11.2007, jährt sich der Todestag von ERNST HAPPEL zum fünfzehnten Mal. Wir verneigen uns und mit uns der ebenfalls von uns gegangene Block F der Westkurve.
Ein lesenswerter Artikel über Ernst Happel steht auf: Spiegel Online
Ein Gedicht, Fotos, Anekdoten auf der Gedenkseite: Zu Gast bei Erwin
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Der HSV und seine Fans
An alle die das Lesen. Kürzlich spielte der HSV in meiner Heimtstadt Wien. Ist auch die Heimatstadt des Ernstl Happel. Das Match gegen Rapdi ging mit 3:0 verloren.
Vor dem Match traf ich am Wiener Westbahnhof zwei HSV - Fans. Sie waren etwas größer als ich ca 1,85 beide sehr nett. Den einen sprach ich an im Wiener Dialekt und er sagte zu mir. Deutsch bitte. Darauf sagte ich es ist Deutsch und darauf sagte der andere ich habe ihm ein bisschen verstanden. So kommen wir ins Gespräch. Der zweite HSV-Fan hatte am Kopt ein HSV Kopftuch und dann erklärte er mir die Raute und das der HSV heute im Happelstadion als im Stadion des HSV spielt. Wir sprachen über Fussball und Deutsche und Österreicher. Der eine sagte zu mir. Mann, wer ist´n Austria. (Anmerkung Austria Wien) darauf ich. Das weiß ich nicht wer Austria ist. Ich kann Dir aber nach dem Match gerne sagen wer Rapid ist. Denn Rapdi wird gewinnen. Die Austria interessiert in Wien niemand. Das ist so wie Bremen in Hamburg. Rapid gewann gegen den HSV 3:0
Dann bekam der eine der mit dem Tuch am Kopf einen Anruf eines Freundes. Der meldete sich via Taxi und stand vor dem Europaplatz. Darauf sagte ich zu ihm er ist vor dem Bahnhof und kann gleich hierraufkommen, Da findent er euch sicher. 5 Minuten war er dann auch da. Auch ca. 1,85 groß nur etwas molliger. Sie begrüßen sich mit Handschlag und der eine mit dem Kopftuch sagte zu ihm Alter, Alter auch schon da. Er begrüße mich auch und wir gingen aus dem Bahnhof. Ich erklärte ihnen noch den Weg und wir verabschiedeten uns. Leider weiß ich nicht den Namen der drei Fans aber vielleicht kann sich einer der HSV - Fans die in Wien waren am Mich erinnern. Wir sprachen auch über St. Pauli und ich sagte ihnen, dass ich nur Bremen nicht mag und da war ich ihnen gleich sympathisch. An einen Satz kann ich mich noch erinnern. Der mit dem Kopftuch sagte zu mir. Weißt Du Hamburg ist die Nummer 1 sowohl in Liag 1 als auch in Liga 2. (Anmerkung zu diesem Zeitpunkt war der HSV auf Patz 1 in der 1. Liga und St. Pauli auf Platz 1 in der 2. Liga.
Obwohl ich kein Fan des HSV bin (ich bin FC Köln - Fan) war dies für mich eine nette Erfahrung, sodass ich ab und zu sowohl den HSV als auch St. Pauli die Daumen drücken werde.
Viele Grüße aus Wien.
Wolfgang