Juventus und das größte Eigentor aller Zeiten
Wenn ich etwas bereue, dann dieses: Nur wenige Tage vor dem 25. Mai 1983 las ich das Angebot - Hin- und Rückflug Athen inkl. Eintritts- karte 470 DM. Vielleicht waren es auch nur 430 DM. So weit, so gut.
Dann kam das, was sich als übelste und krasseste Fehlentscheidung meines Lebens herausstellen sollte: Ich reagierte nicht, griff nicht zum Telefonhörer, lief nicht sofort zu meiner Bank. Ich sah das Spiel im Fernsehen! Das muss man sich einmal vorstellen!!

Da blieb mir nur der Kicker vom 26. Mai 1983, dessen Titelseite viel zu sachlich aufmach- te. Nach weiteren drei Seiten war das Thema dort abgehandelt. Schade.
Diese Entscheidung ist in seiner Tragweite durchaus vergleichbar mit der Nicht-Weiterverpflichtung von Horst Hrubesch, der den HSV nur wenige Wochen später verließ. Ja, Herr Netzer, es gab sie damals auch im privaten Bereich, die Blackouts. Und ich war leider nicht frei davon. Dabei hätte es mein Konto spielend hergegeben.
Ich rede mir manchmal ein, ich wollte meiner Westkurve, meinem Block F nicht untreu werden. Schuld war in Wirklichkeit eine Mischung aus anerzogener Sparsamkeit und mangelnder Vorstellungskraft. Wer konnte ernsthaft davon ausgehen, dass der HSV gegen Platini, Boniek, Zoff, Scirea, Gentile, Tardelli, Cabrini, Rossi und Trainer Trapattoni ge- winnen würde? Nach einer Niederlage im Flieger sitzen und Trübsal bla- sen? Für 470 DM? Nein danke, doch lieber nicht.
Tja, so schießt man Eigentore! Beim nächsten Endspiel bin ich dabei! Koste es, was es wolle!



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Amburgo?
Immer wieder gern gehört in Italien, wenn man nach seiner Herkunft gefragt mit "Hamburg" antwortete. Völlig egal, ob man in Turin oder irgendwo in Süditalien war. Ich war irgendwo in Süditalien jedenfalls ...
Ja stimmt!