Fußballfans




Totenkopf frisst Raute








Vor dem Pauli-Spiel, das die eingefleischten HSV-Fans gern als Spiel gegen den Stadtteilclub (St. Pauli ist ein Stadtteil von Hamburg) bzw. gegen den Verein unter dem Hitler-Bunker bezeichnen, machte ich mir den Spaß und besuchte die St. Pauli-Fansite www.stpauli.nu. Und ich musste herzhaft lachen. Ich sah den St. Pauli-Totenkopf die HSV-Rau- te verspeisen. Der Spaß ist mir inzwischen natürlich vergangen.

Auch die Pauli-Fans vermeiden den Vereinsnamen des Stadtkonkurren- ten. Sie sprechen vom Vorortclub (Stellingen liegt nicht so City-nah wie St. Pauli), vom Verein hinter der Müllverbrennungsanlage oder sie nennen den HSV schlicht und einfach Rasensport Stellingen.




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Beckenbauer und der Tempel der Morgenröte



Ich schrieb in einem anderen Beitrag: Im Fußball ist es wie im Leben. Nun will ich hier nicht ins Philosophische wechseln. Es geht auch nicht darum, die Feststellung, der Fußball ist sein ganzes Leben, die auf mich durchaus zutrifft, zu verallgemeinern. Es ist mir nämlich durchaus bewußt, dass das nicht für alle Menschen gilt. Obwohl ich diese Menschen nie so ganz verstehen werde. Sie wissen gar nicht, was ihnen alles entgeht.

Ich weiß, dass es gerade die Fußballverächter sind, die den echten Fans eine verengte Sicht und eine einseitige Ausrichtung ihres Lebens vorwerfen. Jede Woche Stadion. Immer nur die Sportseiten. Premiere rauf und runter. Jedes zweite Wochenende Auswärtsfahrt. Reisen zu den Europapokalspielen und vielleicht sogar Mitreise in die Trainings- lager. Wo bleibt da noch Zeit für das, was allgemein als das richtige Leben angesehen wird: Familie, Urlaub, Shoppen, Kino, Konzerte, nor- males Fernsehen und so weiter.

Wir müssen gar nicht widersprechen. Das haben wir Fans überhaupt nicht nötig. Obwohl wir es ja besser wissen. Da stehen wir drüber, so- zusagen ganz oben im Block F der Westkurve.

Wie steht es zum Beispiel mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl in unserer Gesellschaft. Was ist es wert, wenn es sich darauf beschränkt, dass zwar alle das gleiche tun, Shoppen, Autofahren und Fernsehen, aber jeder allein und für sich? Was bedeutet es, wenn mal eben 10 Mil- lionen Mitbürger ausgeschlossen werden, weil ihnen das nötige Klein- geld fehlt?

Da sind wir Fußballfans ganz anders. Uns verbindet nicht nur der Samstagnachmittag. Wir unterhalten uns schon auf dem morgendli- chen Weg in die Tiefgarage, auf Arbeit, am Kopierer, während der Mit- tagspause, in der Kneipe, im Urlaub, einfach immer miteinander. Wir finden jederzeit und überall einen von uns, mit dem wir über den HSV fachsimpeln und über den Fußball klönen können.

Vor Jahren, es muss Anfang der 80er-Jahre gewesen sein, sprach mich in Bangkok, ganz oben auf dem Wat Arun, dem Tempel der Morgen- röte, ein in Orange gewandeter Buddhist an. Wir sprachen über den Fußball, den Beckenbauer und er lächelte mich an.




Sammelbild - Franz Beckenbauer im Bayerndress - ärgerlich nur sein unechtes, weil gestempeltes Autogramm



Unterschiedliche Sprache, Religion, Kultur - für den Fußballfan alles kein Problem. Wir sind eine Gemeinschaft. Der Fußball ist ein großes unsichtbares Band, das uns alle vereint. Auch soziale Unterschiede ma- chen wir nicht. Der beste Fan nimmt sowieso Stehplatz, wenn er einen kriegen kann

Darum komme ich zu dem Schluss: Das Fußballfan-Leben ist das viel bessere Leben.




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Meine Liebe zum HSV und die achte Meisterschaft



Liebe kann sich ganz unterschiedlich äußern. Man kann sich offen zu ihr bekennen. Man kann die HSV-Fahne schwenkend und die Zukunft vorwegnehmend zum Stadion ziehen: "Deutscher Meister wird nur der HSV, nur der HSV, nur der HSV ..."

Man kann lautstark jubeln: "Toooor, Toor, Toor!", kann die Arme hochreißen, Freuden- sprünge aufführen und seinem Stadionnachbarn um den Hals fallen. Man kann beim schönsten HSV-Tor aber auch ganz unbewegt stehen oder sitzen bleiben. Man kann sich still und nur für sich freuen, während um einen herum der Bär tanzt - die Gefühle müh- sam unter Kontrolle haltend, damit die Freudentränen nicht kullern. Erinnern Sie sich an Ernst Happel?

Ich bekenne mich zum stillen Genießer! Ja, ich bin ein stiller Fan. Ich war es all die Jahre oben in der Westkurve, in Block F. Was ist nun besser oder schlechter?






Stellen Sie sich das Stadion einmal vor: Vollgefüllt - unser HSV spielt gegen Bayern München - das Spiel steht 0:0 und auf des Messers Schneide - die 91. Spielminute bricht an - Van der Vaart legt sich den Ball zum vielleicht spielentscheidenden Freistoß zurecht - und .... er vollendet! - 1:0! - der Schiedsrichter pfeift gar nicht wieder an - Sieg, Tabellenspitze und achte deutsche Meisterschaft!

Aber? Nichts regt sich, kein Jubel, die Zuschauer bleiben nach dem Tor ruhig auf ihren Plätzen sitzen, um einen Minute später geordnet ihren Heimweg anzutreten.

Warum? Heute waren ausnahmslos Zuschauer im Stadion, die der Gruppe der stillen Fans zuzuordnen sind (und natürlich ein paar Bay- ern-Anhänger). Alle so wie ich?! Schrecklich, unfassbar, gar nicht aus- zudenken, das reinste Schreckensszenario!

Ich nehme mir also vor, in Zukunft auch aufzuspringen und lauthals "Tooor" zu jubeln. Versprochen!





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Moin, moin liebe HSV-Fans!

Ich schreibe für Euch und für alle Liebhaber des runden Leders.

Westkurve Blog F wird diejenigen, die sich bereits vor vielen Jahren verliebt haben, besonders ansprechen. Diejenigen, denen stille Erinnerung mehr bedeutet als aktuelle Sensation, denen das Gedenken an Ernst Happel und seine Zeit bei unserem HSV mehr gibt als der Hype um Ketelaer, Lauth oder Zidan.

Ich wünsche
Euch im Blog F der Westkurve
eine gute Zeit!





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