Training




HSV-Training für den Weg nach oben






 Foto und Copyright Jürgen Gädke


Die Richtung stimmt. Aber das Leben zeigt, dass es so einfach nicht aufwärts gehen wird. Vor den Erfolg hat der Herrgott bekanntermaßen Schweiß und Tränen gesetzt.




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Der HSV zieht erste Konsequenzen - Fußballschule @ home



Am 18. Februar, zwei Tage nach der Pleite gegen Pauli und einen Tag vor dem Spiel gegen Werder machte ich mich auf zur HSV-Arena. Fri- sche Luft tanken und ein wenig Luft ablassen.

Am Zaun, der die Trainingsplätze umgibt, war ein Riesentranparent be- festigt: Ihr Versager verdient die Raute nicht. Armin Veh hatte das 16.00-Uhr-Training aber sowieso in die Arena verlegt. Es fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Da fiel mir ein Detail auf und gab mir Hoffnung. Offenbar zieht der HSV erste Konsequenzen. Drastische Konsequenzen. Dass einigen HSV- Profis das Fußball-ABC noch einmal von der Pike auf beigebracht (zur Not eingebläut) werden sollte, darüber kann es keine zwei Meinungen geben. Dass der Verein aber so schnell reagiert, das hätte ich nicht ge- dacht.

Auf den Parkplätzen vor der HSV-Geschäftsstelle stand ein Kleintrans- porter der HSV-Fußballschule, die normalerweise ON TOUR ist, d.h., durch die Lande zieht, um die hohe Kunst des Fußballspielens zu leh- ren.

Doch wozu in die Weltgeschichte reisen, liegt das Übel doch so nah, im eigenen Stall, bei den eigenen angestellten Fußballtretern. Das nenne ich Prioritäten setzen: Die HSV-Spieler haben es momentan einfach am nötigsten. Und nichts ist da angebrachter, als die Nr. 1 Fußballschule auf sie anzusetzen.






Jetzt verstand ich auch, warum für heute Geheimtraining angesetzt war. Und es hat bereits erste Früchte getragen. Werder wurde mit ei- ner 4:0-Packung nach Hause geschickt. Weiter so!




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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:  Der HSV am Boden




klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern




Fotograf und Copyright Jürgen Gädke (Foto leicht bearbeitet)



Die 0:1 Heimpleite gegen St. Pauli hat den ganzen Verein wie ein Blitz getroffen. Die Spieler würden am liebsten im Erdboden versinken. Geht aber nicht. Am Samstag kommt Werder. Also aufstehen! Sonst werdet ihr entsorgt. Die Müllmänner warten schon (siehe Bildvergrößerung).






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Atouba und der HSV-Ausweis



Letzte Woche war ich mal wieder beim HSV-Training. Die Temperaturen lagen jenseits der 30 Grad Celsius und schon beim Zuschauen stand mir der Schweiß im Gesicht. Kein Schatten weit und breit.

Doch so richtig ins Schwitzen kam ich erst nach Trainingsende und das kam so: Auf dem Weg zu meinem Auto kam ich an Trauben junger Autogrammsammler vorbei. Mittendrin Atouba und Pitroipa, die bereit- willig Autogramme gaben und sich mit den Fans fotografieren ließen.

Ich fotografierte noch als die Autogrammsammler immer weniger wur- den. Offenbar hatten die beiden HSV-Spieler schon fast alle abgear- beitet. Und das nach dem anstrengenden Training und unter brütender Sonne. Kompliment.






Atouba nach dem Training an der Arena


Ich sah meine Chance kommen. Wieso sollte ich als einziger leer (ohne Autogramm) ausgehen? Ich hatte nur ein Problem. Ich hatte nichts da- bei, worauf ein Spieler hätte unterschreiben können. Kein Spielerfoto, kein Zettel, kein Trikot, keine HSV-Kappe, kein Wimpel. Gar nichts.

Verzweifelt wühlte ich in meinen Hosen- und Jackentaschen. Mein Han- dy, mein Schlüsselbund und meine Brieftasche. Das war alles, was ich fand. Ich öffnete die Brieftasche. Ein Foto meiner Frau. Sollte ich mir darauf ein Autogramm von Atouba geben lassen? Oder auf das Foto meiner Tochter eines von Pitroipa? Das machte keinen Sinn.

Ich zückte meine Krankenversicherungskarte. Auch blöd. Vielleicht aber auf meinen Personalausweis? Oder auf den Führerschein? Was mach ich nur?

Da erst fiel er mir auf. Selbstverständlich! Das war die Lösung und ge- rade noch rechtzeitig, bevor Atouba und Pitroipa den Weg unter die Dusche antraten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:






Mein Mitgliedsausweis
links das Autogramm von Atouba und rechts daneben das von Pitroipa




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Martin Jol und der Ball



Heute war erster offizieller Trainingstag der Saison 2008/09.

Die Nationalspieler des HSV hatten noch Urlaub. Trotzdem schienen sich am Vormittag auf dem grünen Rasen neben der Arena so viele Spieler zu tummeln wie selten zuvor. Es fiel mir schwer, sie auseinan- derzuhalten, zumal sich alle einheitlich in Schwarz-Blau präsentierten und sich das Training, anders als unter Doll und Stevens, zunächst in gut 70 Meter Entfernung abspielte.




Martin Jol hat in England unter Ausschluß der Öffentlichkeit trainiert, also hielt er die Trainingszuschauer auch in Hamburg erst einmal auf Abstand.



So dauerte es ein Weilchen, bis ich es bemerkt hatte: Mit Aogo, aus Freiburg zum HSV gekommen, war nur ein einziger neuer Spieler dabei, dafür aber ein noch nie gesehener, sehr umfangreicher Trainerstab. Wären die Masseure zugegen gewesen, sie hätten eine eigene Elf bil- den können. Ihr Kapitän war der neue Chefcoach, Martin Jol.




Wer sein Teleobjektiv mitgebracht hatte, konnte sich glücklich schätzen. Alle anderen sahen sich die ersten Trainingseinheiten aus der Ferne an. (Da hatten wir sogar früher vom Block F der alten Westkurve eine bessere Sicht aufs Geschehen.)



Was war anders? Viele Trainer, Distanz zu uns Zaungästen und - der Ball! Bekamen die Spieler diesen früher unter Happel und Magath frü- hestens nach 14 Tagen härtesten Konditionstrainings zu Gesicht, so stand er heute nach kurzen Auflockerungsübungen das ganze Training hindurch im Mittelpunkt. Und es war kein Medizinball. Sogar das Sla- lomstangen-Laufen mit Ball am Fuß, wie wir es alle von der Knaben- mannschaft her kennen, wurde ausgiebig geübt.


Bei mir kam Hoffnung auf. One-Touch-Fußball à la Barcelona oder Arsenal, schnelles Überbrücken des Mittelfeldes, direktes Spiel in die Nahtstellen der gegnerischen Viererkette - wie es Spanien und Russ- land während der EM so mustergültig vorgeführt hatten. Und das beim HSV!?



Einer kam dann aber doch ganz nah an mir vorbei und zeigte Erbarmen. Es war der Ball, der also auch für mich heute im Mittelpunkt stand.



Da muss aber noch mächtig geübt werden, das machte das an- schließende Trainingsspielchen doch recht deutlich. Der große Trainer- stab wird alle Hände und alle Füße voll zu tun haben. Viel Erfolg!




 Siehe auch:  Manni Kaltz und das Kopfballtraining



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Manni Kaltz und das Kopfballtraining



Als echter Fan besucht man natürlich auch das Training der Mann- schaft. Ich hatte es da relativ leicht. Meine Schule, die Realschule am Aurikelstieg, lag in Norderstedt nur wenige Meter vom damaligen Trai- ningsgelände entfernt. Es gibt so einige Erinnerungen:

An Kevin Keegans erstes Training zum Beispiel. Ein Riesenauflauf, alles abgesperrt, vor Trainingsbeginn hatten nur die Journalisten Zutritt.

An ein anderes Mal als der Peter Nogly direkt neben mir stand. Er wurde wegen seiner Statur Eiche genannt. Ein Mann wie ein Baum. So hatte ich ihn mir auch vorgestellt und so hatte ich ihn auch von Block F der Westkurve in Erinnerung. Als ich neben ihm stand, dachte ich nur: Mensch, ist der klein! Dazu muss man wissen, dass ich 1,96 groß bin und schon damals recht stabil gebaut war. Da konnte der Nogly einfach nicht mithalten.

An ein Training, Jahre später, als der Stig Töfting den Gravesen über das halbe Gelände des Paul-Hauenschild-Anwesens jagte. Es muss die Saison 2000/01 gewesen sein. Gravesen war ja für seine Späße bekannt. Was das anging, ein legitimer Nachfolger vom Charly Dörfel. Die beiden rannten und rannten. Je länger das anhielt, desto weniger sah es nach zusätzlicher Trainingseinheit aus, auch nicht nach der dänischen Form des Tickspielens und erst recht nicht nach Spaß. Es schien bitterer Ernst. Erst heute weiß ich, dass Töfting gern einmal austeilte und wegen Körperverletzung in Dänemark sogar verurteilt wurde. Beim Training ging alles friedlich aus, Töfting war zu langsam gewesen, um an den Gravesen heranzukommen. Und vielleicht war es ja doch nur just for fun gewesen?

Eine Trainingeinheit unter Happel ist mir schweißtreibend in Erinnerung. Er trieb die Spieler bis an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfä- higkeit und, wie mir schien, darüberhinaus. Hinsetzen, kurzer schneller Antritt, Wende um eine Fahnenstange, kurzer schneller Antritt, Hin- setzen, sofortiges Wiederaufstehen, kurzer schneller Antritt... Und das Ganze ohne Pause bis zur Erschöpfung. Das war brutal. Da wurde mir schon vom bloßen Zusehen schwarz vor Augen. Seitdem weiß ich, dass Bundesliga-Profis nicht nur Fußballspieler, sondern auch echte Hochleistungssportler sind.



Übungsbilder für das Training auf Seite 9 der Jugendillustrierten des DFB Fußball-Jugend vom 4. April 1970


Ein Training, das ich besuchte, fand in der ersten Hälfte der 70er-Jahre noch im alten Stadion an der Rothenbaumchaussee statt. Vielleicht war es eines der sogenannten Showtrainings. Unser Präsident, Herr Dr. Peter Krohn, machte sogar aus dem Training eine Show. Ich erinnere mich an ein schon zu jener Zeit altmodisch anmutendes Trainingsge- rät, ein Kopfballpendel. Es bestand aus einem Pfahl mit oben ange- brachter Querstange (wie ein Galgen), einer Leine und einem daran befestigten Fußball. Diesen normalen Fußball sollte ich wohl besser als Kopfball bezeichnen, denn etwas anderes, als ihn mit dem Kopf zu bewegen, war mit möglich. Der Ball pendelte in gut zwei Meter Höhe hin und her. Ein zwei Schritte, dann sprang Manni Kaltz, es muss eine seiner ersten Spielzeiten beim HSV gewesen sein, in die Höhe und gab dem Ball neuen Schwung. Das ging eine ganze Weile so. Einzeltraining am Kopfballpendel.

Manni Kaltz hatte andere Stärken. Kopfbälle waren eher die Sache von Nogly, Buljan und natürlich Horst Hrubesch. Vielleicht war es aber genau diese Trainingseinheit gewesen, in der Manfred Kaltz sich in den Kopfballspieler hineinversetzte. Die Trainingseinheit, in der es in ihm klick machte und er begriff, wie einem wie dem Hrubesch die Bälle auf den Kopf serviert werden mussten.




 Siehe auch:  Manni Kaltz und sein Jubiläumsspiel



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